Das Plissee – Ursprung und Trend

Die Geschichte des Plissees geht etliche Jahrtausende zurück, wenn man die Herkunft sogenannter plissierter Stoffe betrachtet. Das moderne Plissee jedoch, unter dem die markante Fensterabdeckung verstanden wird, hat sich in den letzten einhundert Jahren mittels aufwendiger Fertigungsmethoden zu den heutigen Produkten entwickelt. Plissee, Plissierung, plissiert – wie der Klang schon andeutet, handelt es sich um eingedeutschte Worte mit der französischen Wurzel „plissé“. Frei übersetzt, bedeutet Plissee also: der gefaltete Stoff – was auf die typische Ziehharmonika-Faltung hinweist. Übliche Synonyme sind Faltenstore, aber auch Falt-Rollo, wobei das Plissee eben nie gerollt, sondern immer gefaltet wird.

Im Gegensatz zu Rollo und Jalousie ist hier keine Stoffrolle und keine Lamelle vorhanden, sondern die durchgehend plissierte Textilbahn, die zur Regulierung des Durchblicks charakteristisch auf- und zusammengefaltet wird. Als Sonnen- und Sichtschutz ist dieser Fensterbehang ideal, um Privatsphäre zu erzeugen und – je nach Wunsch – den natürlichen Lichteinfall zur Geltung zu bringen.

Design-technisch wirkt das Plissee sanft und wohnlich, eignet sich daher besonders für romantisches und akzentuierendes Ambiente, kann aber auch zurückhaltend integriert und funktional sein. Das Plissee zeigt eine faszinierende Bandbreite von minimalistischer Eleganz bis hin zu exotisch verspieltem Flair.

Seit den Anfängen hat sich beim Plissee viel getan. Die Auswahl der Materialien hat sich zahlreich erweitert, bei Dekor-Elementen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zudem wurde die Installation wesentlich pragmatischer.


Welche Plissee-Modelle gibt es?

Plissee-Anlagen bieten überzeugende Gestaltungsfreiheit mit einer Fülle an Material und Farbe. Die Wahl richtet sich nach dem vorhandenen Fensterformat, diesbezüglichen Montage-Möglichkeiten (siehe unten) und der bevorzugten Variante selbst. Grundsätzlich unterscheidet man Sichtschutz- und Verdunklungsplissees – dabei können Design und Ausstattung sehr individuell sein. Die Handhabung der Plissee-Anlagen erfolgt entweder über eine Zugschnur bzw. Kettenmechanik oder mittels Griff zum Verschieben des Textils. Neben der üblichen manuellen Bedienung können sogar Elektro-Antriebe installiert werden.

Sonderformen und Spezialmodelle

Oft wird Halbtransparenz am Tag und Abdunklung mit vollständigem Sichtschutz, etwa zur Nacht, gewünscht. Wer beides in Einem praktisch und platzsparend – ohne Vorhänge und Zubehör – kombinieren möchte, liegt mit dem Doppelplissee (auch: Duoplissee) genau richtig.

Neben den gängigen Rechteckformaten können auch irreguläre Fenster mit Plissees ausgestattet werden. Typische Anwendungen sind Dreiecke, polygonale Fenster (5 und mehr Ecken), Trapeze (nicht-rechtwinklige Rahmen) sowie Rundbögen. Selbstverständlich kommen Plissees auch an Dach- und Giebelfenstern sowie Balkon- und Terrassentüren zum Einsatz. Das Licht einlassen, die Hitzestrahlung aussperren: Hierzu bieten sich Plissees etwa mit Perlex- oder Teflon-Beschichtung an.

Das Plisseetextil – die „Ziehharmonika“ – kann auch wabenförmig konstruiert sein: bekannt unter dem Markennamen „Duette“. Bei dieser Ausführung reihen sich luftgefüllte Waben-Elemente über die gesamte Breite der Installation. Erste Auffälligkeit ist dabei die innenliegende Schnur, die Bedienmechanik ist also verdeckt und erzeugt dadurch einen sehr ebenmäßigen, „nahtlosen“ Look.

Da Luft bekanntlich isolierende Eigenschaften hat, ergeben sich einige Besonderheiten: Bei fallenden Außentemperaturen wirkt das Plissee wie eine Decke als Wärmespeicher, bei steigenden Außentemperaturen kann es Hitze absorbieren – in jedem Fall kann der Thermo-Effekt insbesondere von Waben-Plissee dazu beitragen, das Raumklima zu verbessern. Die Eigenschaften dieser Luftkammern wurden bereits in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.


Wie werden Plissees befestigt?

Die bevorzugte Methode richtet sich nach Material und Art des Fensterrahmens, der Breite der Glasleiste und persönlichen Vorlieben. Grundsätzlich ist kein Bohren erforderlich. Eine Ausnahme ist bei schrägen Dachfenstern denkbar, wo tiefe Verschraubung evtl. besseren Halt bieten kann. Mehrere vereinfachte Installationsarten helfen Beschädigungen zu vermeiden.


Die Befestigungsmöglichkeiten im Überblick:

Per Spannschuh (mit Schrauben)

Weit verbreitete Methode, bei der kleine Spannschuhe auf der Glasleiste montiert werden. Dies ermöglicht eine sehr flache, d.h. bündige und fensternahe Installation.

An Winkeln (mit Schrauben)

Die Winkel-Methode ist z.B. bei Sprossenfenstern gängig. Durch die Befestigung auf dem Rahmen liegt die Plisseeanlage deutlich vor dem Fenster.

Wandverschraubung

Ganz unabhängig vom Fensterrahmen wird die Plisseeanlage hierbei in der Mauer verschraubt. Die Besonderheit ergibt sich durch großflächiges Plissee mit sehr stabiler Installation.

Via Klemmträger (ohne Schrauben)

Die Aufhängung ist ähnlich der Winkelmethode, die Träger werden aber hinter der Gummidichtung eingeklemmt. Die Plisseeanlage liegt auch hier vor dem Fensterrahmen.

Slim-Fix/Plissee-Point-Fix (ohne Schrauben)

Sehr einfach zu montieren. Metallbügel werden auf den Fensterrahmen gesteckt und halten das Plissee. Die Anlage ist dadurch leicht vorspringend.

Stick & Fix (ohne Schrauben)

Stick & Fix ist eine Methode, bei der Spannschuhe auf Klebeplatten montiert werden. Diese Klebe-Pads liegen auf der Glasleiste, wodurch das Plissee bündig im Fenster hängt.

Hinweis: Die Wahl der Plissee-Größe ist stets abhängig von der Befestigung.


Unterschiede der Stoffe

Die optische Wirkung auf den Raum wird maßgeblich durch Material- und Farb-Design bestimmt. Hier sind alle Töne des Spektrums, Ein- und Mehrfarbigkeit, alternierende Farbgebung (Stufenoptik), Verläufe sowie Schattierungen denkbar. Durch die Faltenlegung ergeben sich dekorative Effekte selbsttätig, geradezu spektakulär bei aufwendig bedruckten Stoffen mit Mustern und Grafiken. Das Aufziehen der Plisseeanlage gibt das Gesamtbild frei und wandelt das Ambiente.

Die Palette der Materialien besteht aus den zwei Hauptkategorien Synthetik- und Naturfasern.


Zu den Synthetikfasern zählen:

Polyamid

Ein sehr weicher Stoff. Seine Geschmeidigkeit übertrifft Naturseide um das Dreifache. Weitere Eigenschaften sind Hitzebeständigkeit und Strapazierfähigkeit.

Polyester

Das Material, aus dem auch Vlies und Mikrofasertuch hergestellt werden. Eine Ableitung davon ist das schwer entflammbare Trevira CS (Comfort and Safety).

Polyethylen

Dieser Folierungswerkstoff bildet die Grundlage für Beschichtungen, die Sonnenlicht reflektieren und Feuchtigkeit abweisen.

Viskose

Ein weiches und vor allem knitterfreies Material, ugs. auch Kunstseide genannt.

Mit synthetischen Textilien ergibt sich eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu Bambus- oder Strohimitat. Zur Reflexion der Sonnenstrahlen üblich sind auch hitzeabweisende Beschichtungen mit Teflon – empfehlenswert in Feuchträumen – oder Perlex. Letztere wird rückseitig aufgebracht und erinnert an den Glanz von Perlmutt. Eine Verdunklung des Raumes findet dadurch aber nicht unbedingt statt.

Im Bereich der Naturfasern überzeugt vor allem die robuste und pflegeleichte Baumwolle. Entscheidungskriterien sind ökologische Aspekte sowie die Vorliebe zu organischen Stoffen aufgrund natürlicher Optik und Haptik.


Lebensdauer und Reinigung

Unsere Plissee-Anlagen sind hochwertig verarbeitet, können viele Jahre gut aussehen und tadellos funktionieren. Verschleiß und Verschmutzung sind aber stark abhängig von Einsatzort und Handhabe, weswegen eine pauschale Antwort nicht möglich ist. Beschleunigt wird der Alterungsvorgang durch UV-Bestrahlung (Sonnenlicht), Nikotin-Einwirkung und andere, chemisch aggressive Stäube (z.B. in Werkstätten). Wir empfehlen die regelmäßige Pflege mit schonenden Staubwedeln oder nebelfeuchten Tüchern. In besonders hartnäckigen Fällen – etwa bei Fett- oder Stockflecken durch Feuchtraumnutzung – kann etwa 15-minütiges Einweichen und Handwäsche bis 30°C zielführend sein. Nach gründlichem Abspülen und Auswringen erfolgt die Trocknung im voll aufgezogenen Zustand am Fenster.

Hinweis: Vollwäsche oder Reinigungsmittel sollten die Ausnahme bleiben. Farben und Beschichtungen, aber auch die Plissierung könnten irreparabel beschädigt werden.


FAQs – häufige Fehler

Fensterflächen: Wie messe ich richtig?

Um die benötigte Stoffbreite bzw. Plisseegröße zu ermitteln, werden die jeweils längsten Seiten der Glasfläche gemessen. Damit die Mechanik der Plisseeanlage reibungslos funktionieren kann, gilt es bei der Stoffbreite etwa 5 mm abzuziehen. Auf diese Weise passen Textil und Installation optimal in den Fensterrahmen. Für das richtige Plisseeformat ist die Befestigungsart wichtig.

Das Plissee hängt schief oder rutscht?

Ungleichmäßige, asymmetrische Faltung oder ein Durchrutschen liegen höchstwahrscheinlich an unsachgemäßer Einfädelung der Zugschnur und falscher Verknotung.

Befestigung auf schmaler Glasleiste?

Insbesondere Energiesparfenster besitzen wegen ihrer Scheibendicke oft eine zu schmale Glasleiste für herkömmliche Montage-Methoden. Abhilfe schaffen Sockelplatten zur Verbreiterung.

Achtung: Zu lange Schrauben oder falsche Ansetzwinkel können zum Glasbruch führen!

Unterschiedliche Falten oben und unten: Produktfehler?

Die Faltenlegung ist bedingt durch die Einwirkung der Schwerkraft auf die Textilfläche. Das Gewicht des untenliegenden, zusammengefalteten Textilpakets zieht das Plissee im oberen Bereich weiter auseinander. Es handelt sich hierbei um einen typischen, optischen Effekt der Plisseeanlage, der keinen Mangel darstellt.


Fazit: Wofür eignen sich Plissees?

Mit Plissees werden durch die Einbringung hochwertiger Dekor-Elemente unterschiedlichste Fensterflächen aufgewertet, während sich gleichzeitig die Nutzbarkeit des Raumes erhöht.

Typische Anwendungsfälle sind:

Blendschutz in Büros

Hitzereduktion im Dachgeschoss

Sichtschutz in Badezimmern

Feuchtraumausstattung (Bad und Küche)

Wir möchten noch einige Anregungen nennen: Auch in Wintergärten, Gartenhütten, Pavillons und Ferienhäusern können Plissees zweckmäßig gegen neugierige Blicke, übermäßige Sonnenbestrahlung und ebenso als Verschönerung eingesetzt werden. Hier zeigt sich die harmonische Charakteristik aus moderner Dekoration, einstellbarem Lichtspiel und pragmatischer Bedienung.


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